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シュテファン・ゼーベル

東京大学大学院総合文化研究科 地域文化研究専攻 博士課程

研究テーマ研究内容Forschungsprojekt

研究テーマ

日本における市民運動と戦後補償―90年代以降の動向を中心に

研究内容

第二次世界大戦が終結し、日本帝国が崩壊してから60年以上もの月日が経った現在でも、戦争と植民地支配の犠牲者に対する「戦後補償」の問題は、日本の政治において今なお重要なテーマである。特に90年代以降は冷戦終結後、戦後補償をめぐる動きが活発になり、その動きは現在でも続いている。ドイツの場合は戦後補償問題がほぼ解決済みであるように見えるのに対し、日本の場合、国内および国外の被害者が未だに日本政府に対し、政治の場や訴訟を通じて補償を求め続けているという事実は、ドイツ・日本双方の国による過去への取り組みにおける重要な違いを示している。ドイツでは概して政府が積極的にナチ支配の国内および国外の被害者に対して補償を行ってきたのに対し、日本では政府の姿勢は常に消極的であり、被害者である当事者で形成された市民運動の活動なしに物事が前進しないという状況があった。こうしたことを考慮した上で、博士論文では、日本の市民社会の一部を構成する市民運動が、どのように戦後補償請求と関わっているかについて考察したい。

日本の市民社会は他の先進国の市民社会と比較して政治的影響力が弱いとされている。日本で90年代以降に市民社会の発展が見られたが、特に戦後補償に関わる市民運動が政府機関や与党と対立する場合が多いため、政治への影響力は弱いという指摘がある。中でも国外の被害者に対する政府の戦後補償政策において、市民運動の努力よりも国際社会の「外圧」の方が政府の過去政策に影響を及ぼす主張がよく見られる。博士論文では、こうした主張を覆すつもりはないが、国家の政策に大きな影響を及ぼさなくとも日本社会全体としての過去との取り組みにおいてこうした市民運動は重要な役割を果たしてきたという事実を明らかにしたい。

具体的にいえば、博士論文では戦争や植民地支配による被害の戦後補償運動が、戦後どのように展開されたのかを政治的活動と司法における活動の両面を視野に入れながら分析する予定である。特に90年代以降に展開された戦後補償裁判を中心に個別の戦後補償請求運動のいくつかの事例(中国人被害者、中国残留孤児、シベリア抑留者等)を取り上げ、市民運動が日本社会内の和解や日本とアジア諸国の和解にどのように貢献してきたかについて明らかにしたいと思う。

SÄBEL, Stefan

Graduate School of Arts and Sciences, Department of Area Studies, Universität Tokyo

Forschungsprojekt

Bürgerbewegungen und Nachkriegsentschädigungen in Japan mit Schwerpunkt auf den Entwicklungen seit Anfang der neunziger Jahren

Mehr als sechzig Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und des japanischen Kolonialreichs in Asien sind Entschädigungen (japanisch sengo hoshô, d.h. „Nachkriegsentschädigungen“) für die Opfer von Krieg und Kolonialherrschaft noch immer ein heftig umstrittenes Thema in der japanischen Politik. Während die Entschädigungsfrage in Deutschland weitgehend gelöst zu seien scheint, zeigt sich in Japan seit den neunziger Jahren eine Intensivierung der Auseinandersetzung mit Entschädigungsfragen.

Eine herausragende Rolle bei der Auseinandersetzung spielen Bürgerinitiativen, die sich mittels Gerichtsprozessen die Durchsetzung von Entschädigungsforderungen einzelner Opfergruppen gegenüber der japanischen Regierung zum Ziel gesetzt haben. Die Auseinandersetzung um sind wiederum Teil der umfassenden gesellschaftlichen Debatte um die Bewertung und Aufarbeitung der jüngeren japanischen Vergangenheit, die auch um Geschichtslehrbücher oder den Yasukuni-Schrein. In die Betrachtung einbezogen werden in meinem Forschungsvorhaben nicht nur Bürgergruppen, die sich für die Durchsetzung von Entschädigungen für nicht-japanische Opfergruppen einsetzen, sondern auch solche, die sich um Entschädigungen und Unterstützung von japanischen Opfern des Krieges bemühen. Der Grund dafür ist, dass seit den späten neunziger Jahren auch japanische Opfer des Krieges wieder verstärkt Entschädigungen von der japanischen Regierung fordern, wobei sie es auch zur Kooperation und personellen Überschneidungen mit Bürgerbewegungen kommt, die sich für ausländische Kriegsopfer einsetzen. Am Anfang des 21. Jahrhunderts hat sich ein Netzwerk zivilgesellschaftlicher Akteure auf nationaler Ebene herausgebildet, das es sich zum Ziel gemacht hat, die japanischen Regierung zur Verantwortungsübernahme für die durch Krieg und Kolonialherrschaft entstandenen Schäden zu zwingen.

Die Arbeit versucht durch ihre Fokussierung insbesondere auf die Rolle von Gerichtsprozessen bei der politischen Auseinandersetzung über Kriegsverantwortung in Japan neue Perspektiven für die wissenschaftliche Diskussion über den Umgang mit dem Erbe von Krieg und Kolonialherrschaft im Japan der Nachkriegszeit aufzuzeigen.